Gesucht – gefunden.

Was nach einer Tauschbörse klingt, entstammt dem Gleichnis vom verlorenen Schaf aus Lk 15,1-7.

Vielen bekannt, bringt es das Dilemma auf den Punkt, das uns als Gesellschaft in den letzten Monaten beschäftigt hat:

Soll die Mehrzahl eine Menge Einschränkungen hinnehmen, weil das Virus für manche so gefährlich werden kann?

Was wiegt schwerer, 99 zurücklassen oder 1 verlieren?

Überraschenderweise geht das Gleichnis einen ganz anderen Weg, denn Gottes Liebe gewichtet nicht!

Jeder Einzelne ist bei Gott unendlich wertvoll. Jeder Einzelne der fehlt, stellt alles in Frage. Gott selbst ist Mensch geworden, weil jeder Einzelne zählt!

Gott sei dank wurde auch bei uns im vergangenen Jahr nicht aufgerechnet. Es wurden mutige Entscheidungen getroffen, um das Leben zu schützen.

Erfreulicherweise steigt aktuell nur die Zahl derer, die einen Impfschutz erhalten haben. Dennoch sind wir noch nicht am Ziel!

So wie es bisher notwendig war, eine Bevölkerungsgruppe besonders zu schützen, so sehr dürfen wir heute, mehr als ein Jahr später, nicht vergessen: Noch immer ist eine Bevölkerungsgruppe weitestgehend ungeschützt!

Anders als im vergangen Jahr sind es diesmal nicht die Älteren. In diesem Jahr sind es die Jüngeren, die Kinder und Jugendlichen, die noch immer vor allem auf Masken und in gewissem Sinne auf den Zufall hoffen müssen, um gesund zu bleiben und durch zu kommen.

Bei aller Freude über die Lockerungen und die Urlaubszeit lasst uns daher auch dieses Jahr nicht 99 gegen 1 abrechnen.

Diesmal gilt es, die Jüngsten nicht zu verlieren. Und so ist noch Geduld und wohl auch etwas Geld und Forschung nötig, bis wirklich alle geschützt sind!