Für jeden, dessen Namen nie
Gerufen wird, für alle die,
die Ränder sehn, niemals die Mitte
Für alle Menschenkinder, bitte:
Sei du in unsrer tiefsten Schuld
Im Zaudern, in der Ungeduld
Sei du auch im verlornen Sinn
Du, der du selber sagst „Ich bin“.
Für alle, deren Leben wankt,
Für alle, deren Boden schwankt.
Für jeden Seemann ohne Schiff
Auf jedem Stein, an jedem Riff
Sei da in jedem Treibgut-Fund
Richte ihn auf, den neuen Bund.
Sei du in jeder hohen Welle
Du, der du sagst: „Ich bin die Quelle“.
Wenn du am Rand der Tage bist,
bin ich getrost und ganz gewiss
Dann bist du auch am Rand des Lebens
Am Ende eines jeden Strebens
Am Anfang einer neuen Erde,
du, der du selber sagst: „Ich werde“.
Bente Küster